Grundlagen zur Inklusion
Die UN-Konvention über die Rechte von Menschen mit Behinderungen wurde Ende 2006 von der Generalversammlung der Vereinten Nationen (UN) verabschiedet.
Deutschland (2009) und derzeit 155 weitere Länder bekennen sich zur UN-Konvention und haben sich mit ihrer Unterzeichnung dazu verpflichtet, sie umzusetzen.
UN-Behindertenrechtskonvention – Artikel 24 (Bildung):
- Gleichberechtigter Zugang zu Grund- und weiterführenden Schulen - Gewährleistung eines inklusiven Bildungssystems auf allen Ebenen.
- Völkerrechtliche Verbindlichkeit des Inklusionsbegriffes:
Gemeinsamer Unterricht aller Schüler - ungeachtet ihrer Unterschiede statt Anpassung an bestehendes System.
- Heterogenität und individuelle Unterstützung/Förderung statt Selektion.
Die Grundidee:
Inklusion – Der Begriff
Exklusion:
Trennung von Bildungsfähigen und Bildungsunfähigen.
Segregation:
eigene/abgetrennte Bildungseinrichtungen = Sonderschulen nach Fähigkeiten und
Eigenschaften (Zwei-Schulen-Theorie).
Integration:
Fügt vorher Getrenntes wieder zusammen. Gemeinsam aber nebeneinander
(Zwei-Gruppen-Theorie).
Inklusion
Alle gemeinsam. Die Struktur passt sich den individuellen Bedürfnissen an
(Theorie der ungeteilten, heterogenen Lerngruppe).
AO-SF neu
- Regelförderort ist die allgemeine Schule.
- Eltern beantragen AO-SF über die Schule (nur in Ausnahmen können die Schulen das AO-SF beantragen).
- kein AO-SF bei ES, LE und SQ durch Schule in der Schuleingangsphase (hier gibt es eine Ausnahmeregelung).
- Rechtsanspruch auf Schulplatz im Gemeinsamen Lernen in Klasse 1 bzw. 5 der allgemeine Schule (Schuljahr 2014/15).
Rechtsanspruch auf Schulplatz im GL in Klasse 1, 2 bzw. 5, 6 der allgemeine Schule (Schuljahr 2015/16) – Schuljahr 2016/17 (Klassen 1, 2, 3 und 5, 6, 7) usw.
Was bedeutet Inklusion für unsere Schule und die Schüler?
Die Inklusion ist das Ziel. Der Weg dorthin ist lang und kann als Generationenaufgabe bezeichnet werden.
Für die Schulen bedeutet dass, dass sie sich an die Bedürfnissen aller ihrer Schüler anpassen müssen, um einen hochwertigen und fördernden Unterricht für Jeden anbieten zu können.
Die Lehrerrolle wird sich verändern. Lehrer werden zu „Teamplayern“. Es müssen Regelschullehrer und Förderschullehrer eng vernetzt zusammenarbeiten.
Auf dem Weg zum inklusiven Schulsystem werden immer weniger Förderschulen benötigt werden.
Die Eltern
Eltern sind nun in der Lage, zu entscheiden in welcher Schulform ihr Kind am besten gefördert werden kann.
Eltern, die ihre Kinder an unserer beschulen lassen, haben an der Regelschule häufig die Erfahrung gemacht, dass ihre Kinder für den Misserfolg des Unterrichts verantwortlich gemacht werden, dass die Kinder als störend und untragbar erlebt werden. Die Kinder werden oft zu Außenseitern und sie erleben Schule als „Ort des Schreckens“.
Nach unserer Erfahrung gibt es Kinder, die eine Schule mit kleinen Klassen brauchen, in denen jeder jeden kennt. An unserer Schule arbeiten Lehrer, die geschult sind, mit Kindern angemessenes Verhalten einzuüben, damit diese in Zukunft wieder am Unterricht der Regelschule können oder erfolgreiche eine Ausbildung absolvieren können.
Wichtig ist uns, durch Wertschätzung eine Beziehung zwischen Schülern und Lehrern zu entwickeln. Eine tragfähige Beziehung bildet die Grundlage für eine positive Verhaltensänderung unserer Schüler mit dem Ziel einer Rückschulung ins Regelschulsystem.
Inklusion bedeutet für uns, die Kinder an einer kleinen überschaubaren Schule fit zu machen für den erfolgreichen Besuch einer Regelschule bzw. eine aussichtsvolle Ausbildung.